deutscher Literaturwissenschaftler; Präsident des West-PEN; Veröffentl. u. a.: "Literatur und Germanistik als Herausforderung", "Goethe. Leben und Werk", "Goethe Was Here. Parodistischer Scherz und Ernst"; "Vom einen Land und vom andern. Gedichte zur deutschen Wende 1989/1990", "Wörtertreiben" (eigene Gedichte)
* 21. Februar 1926 Hamm/Westfalen
† 1. Juli 2020 Köln
Herkunft
Karl Otto Conrady wurde 1926 in Hamm/Westfalen geboren.
Ausbildung
Nach der Grundschule (1932-1936) besuchte er 1936-1944 ein humanistisches Gymnasium. Während der Schulzeit war C. "Jungstammführer" im "Jungvolk" der Hitlerjugend. Auch daraus resultierte eigenem Bekunden zufolge die spätere kritische Beschäftigung mit der Geschichte der deutschen Germanistik und ihrer Vergangenheit. 1944 wurde er zum Kriegsdienst (Infanterie) eingezogen. In amerikanischer Kriegsgefangenschaft (Lager Rheinberg) war er von April bis Juli 1945. Als Büroangestellter arbeitete C. 1945-1947 bei einer britischen Militäreinheit in Hamm. 1947-1952 studierte er in Münster und Heidelberg. Nach dem Staatsexamen 1952 in Latein und Deutsch promovierte er 1953 mit einer Dissertation über die Erzählweise Heinrich von Kleists bei Benno von Wiese in Münster. 1957 habilitierte sich C. an der Universität Münster für Neuere deutsche Literatur.